Fluglager 2015 ging zuende

Mit 39 Teilnehmern und zahlreichen, unfallfreien Segelflügen ging auf dem Fluggelände am Erlenbach das zweiwöchige Sommerfluglager des Luftsportclubs Bad Homburg (LSC) zu Ende.

Traditionell in der ersten Woche der Sommerferien gestartet, flogen 30 Piloten ganztägig zwei Wochen lang. Ein intensives Flugerlebnis, das denjenigen, die schon in der Ausbildung zum Luftfahrerschein sind, einen großen Erfahrungsgewinn brachte und auch die Anfänger gleich intensiv mit der dritten Dimenion vertraut machte. Bemerkenswert dabei, daß sich der LSC wieder einmal auch für Nichtmitglieder geöffnet hatte: Rund die Hälfte der Anfänger waren Externe! „Wir wollen der Bevölkerung die Schönheit des Segelfluges nahebringen, hoffen aber natürlich auch, dass der ein oder andere danach Mitglied bei uns wird“ sagte Bettina Münch. Zusammen mit Jugendreferent Hendrik Pfeiffer und neun weiteren, freiwilligen Helfern aus dem Verein organisierte sie das Fluglager. Wobei der LSC keine einzige bezahlte Kraft beschäftigt: Alle Arbeiten, auch die Zubereitung der Mahlzeiten erfolgt in Eigenregie. Was auch das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkte, denn Segelflug ist ein Mannschaftssport, niemand kann alleine in die Luft kommen. So galt es, für zwei Wochen Flugleiter, Windenfahrer, Startleiter, Schleppiloten, Kantinenpersonal und nicht zuletzt auch Fluglehrer zu finden, die diese Aufgaben übernahmen.

16, 15 und erst 14 Jahre alt sind Maxim Mayer, Maxi Huber und Simon Hannes, die alle aus der nahen Umgebung Obernhains und Neu-Anspachs kommen. „Ich wollte einmal selber fliegen, wie alle anderen in der Familie auch“ berichtete Simon. Sein Vater Uwe fliegt als Verkehrsluftfahrtführer Airbus 380 (und ist als Fluglehrer im Verein aktiv), auch die älteren Geschwister sind Segelflieger. „Schon nach dem sechsten Start durfte ich oben alles alleine machen“ zeigte er sich ganz begeistert, man spüre von Anfang an sehr deutlich, welche Bewegungen das leichte Schulflugzeug mache. Das bestätigte auch Maxi: „Man spürt die Aufwinde unmittelbar, etwas, was vom Boden aus nicht sichtbar ist.“ Maxi erlebte auch bereits einen Seilriß, der bei dem windigen Wetter der ersten Tage häufiger vorkam, „der aber durch die spezielle Schulung nicht gefährlich ist. Wir sind dann einfach eine verkürzte Platzrunde geflogen.“ Verblüfft über die perfekte Organisation des Flugbetriebes zeigte sich Maxim: „Das ist ein richtiges System von Leuten, die zusammen arbeiten und wo jeder seine Aufgabe hat.“ Technisch gar nicht so kompliziert seien die Segelflugzeuge und man benötige nur wenige Instrumente, wie Variometer (zeigt Steigen/Sinken an), Fahrt- und Höhenmesser. Allerdings seien Flexibilität, Anpassungsfähigkeit eine eine genaue Beobachtungsgabe wichtig, um in der Luft zurecht zu kommen. Die Bewegungen im dreidimensionalen Raum seien ja eigentlich nur den Vögeln mitgegeben, aber nicht uns Bodenbewohnern.

Nicht nur Segel-, sondern auch Motorsegelflug wurde angeboten. So schulten Wolfgang Würz, Jacob Uhlemann und Hendrik Pfeiffer auf der Dimona. „Besonders gut hat uns das freundliche Miteinander und die konstruktive Atmosphäre gefallen. Viele unserer Vereinsmitglieder haben Dienste übernommen, auch wenn sie nicht als Piloten am Ferienfluglager teilnehmen konnten, sei es als ambitionierter Koch, als geduldiger Windenfahrer, als Flugleiter oder als Betreuer, Helfer und Problemenchenlöser für alle Fälle“, so zog Münch ihr Fazit. „Unsere Teilnehmer aus dem Kreis des LSC haben die Neuen begleitet und dafür gesorgt, dass ein möglichst reibungsloses Eingliedern in den Flugbetrieb gelang. Ob starker Wind zu Beginn des Ferienfluglagers, herannahende Gewitter oder große Hitze; unsere Fluglehrer haben es geschafft, alle Flugschüler, egal ob ganz neu oder mit einiger Erfahrung zu unterstützen und weiter zu bringen.“

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