Segelflug über den Alpen

Piloten des LSC Bad Homburg fahren zum Alpensegelfug nach Lienz. Gerd Spiegelberg als
erfahrener Pilot im alpinen Gelände gibt seine Erfahrungen an den fliegerischen Nachwuchs
und Neulinge im Gebirgssegelflug weiter.
Den meisten Menschen, aber besonders die der Ski fahrenden Spezies, dürften die Dolomiten
klingende Verheißung sein. Jedoch auch so manch passionierter Wanderer gerät ins Schwärmen beim
Gedanken an dieses Gebirge. Dieser Faszination unterliegen auch Menschen, deren tiefe Leidenschaft
das motorlose Segelfliegen ist. Mit Respekt, Lernbereitschaft und Training lassen sich Wetter und
Landschaft nach und nach besser verstehen, und mancher kann so diesem Traum mit vertretbarem
Risiko die Türen öffnen.

Zum Auftakt der diesjährigen Segelflugsaison verbrachte eine kleine Gruppe von Piloten des LSC die
ersten Wochen im April auf der Alpensüdseite in Nikolsdorf, nahe der Stadt Lienz in Osttirol. Per
Straßentransport im Anhänger wurde ein doppelsitziges Segelflugzeug mitgeführt. Rufname: GM
(GOLF MIKE) und ein einsitziges Flugzeug, Rufname NA (November Alpha). Beide Flugzeuge
waren ausgerüstet mit Sauerstoffgeräten, angesichts zu erwartender Flughöhen weit über 4.000m.
Unter der Leitung von Gerd Spiegelberg wurden die Teilnehmer der Gruppe in die besonderen
Bedingungen des Segelfluges im Hochgebirge eingewiesen. Für Dr. Reinhard Rossberg, Küchenchef
im LSC Bad Homburg, und Jens Finkbeiner, frischer Scheininhaber, erfüllte sich der Traum von
langen Segelflügen durch weite Bereiche der Südalpen. Entlang der Aufwindlinien des Pustertals, des
Vinschgau über den Tonalepass und weiter durchs Addatal führten die Flüge u.a. bis zum Comer See,
und über die Ufer des Gardasees. Die Teilnehmer waren zutiefst überwältigt, die einzigartige
Schönheit dieser Hochgebirgswelt aus dieser besonderen Perspektive zu erleben. Besondere Momente
waren das enge Kreisen mit Adlern im gemeinsamen Aufwind.
Riccardo Mathes, mit 17 Jahren das jüngste Mitglied der Gruppe, konnte nach Einweisungsflügen am
Doppelsteuer schließlich alleine im Einsitzer die Umgebung des Flugplatzes erkunden. Nach
Prüfungsstress und trotz später Anreise, kam auch Philipp Wischnewski zu schönen Flügen am Rande
der Dolomiten. In Vorbereitung auf diese kleine Segelflugexpedition waren alle Teilnehmer auf große
Kälte in dieser Jahreszeit vorbereitet, nicht jedoch gänzlich auf längere Aufenthalte bei Temperaturen
bis zu minus 25°C in größeren Flughöhen. Neben weiten Streckenflügen vom heimatlichen Flugplatz
Neu-Anspach aus, war der gemeinsame Aufenthalt in den Bergen und lange Streckenflüge dort eine
wesentliche Bereicherung in ihrer segelfliegerischen Erfahrung.

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